13.05.2020

Urlaub in Deutschland: Hilfe für den Dialekt-Dschungel

An der Küste oder im Süden – für viele ist Urlaub in Deutschland auf Platz Nummer 1. So vielfältig wie das Land, sind auch die gesprochenen Dialekte. So sagt der Berliner „icke“ statt „ich“ und im Rheinländer heißt es „frickeln“ statt „basteln“. Damit du nicht schon bei der Begrüßung oder beim Einkauf in der Bäckerei scheiterst, hilft dir unser kleiner Dialekte in Deutschland-Guide.

Dialekte in Deutschland: Die Begrüßung

Mit einem „Guten Tag“ oder „Hallo“ machen Reisende deutschlandweit nichts falsch. Dennoch kann ein kleines Begrüßungs-Einmaleins nicht schaden.

  • Norddeutschland: und insbesondere in Hamburg zum Beispiel wird zu jeder Tages- und Nachtzeit mit einem flotten „Moin“ gegrüßt.
  • Rheinland: Noch knackiger fällt die Begrüßung im Rheinland aus. Hier reicht ein kräftiges „Tach“.
  • Bayern: In Bayern dagegen freut man sich über die Begegnung mit einem freundlichen „Grüß Gott“ oder einem lockeren „Servus“.

Kulinarische Reise mit den „Dialekt-Brötchen“

Auch im kulinarischen Bereich warten sprachliche Besonderheiten auf die Deutschlandurlauber. Schon der Gang zum Bäcker wird dabei zu einer kleinen Herausforderung:

  • Brötchen: Wer als Bayer eine „Semmel“ in Berlin bestellt, geht womöglich leer aus. Hier nennen sich die Brötchen nämlich „Schrippe“. In Norddeutschland sind sie ein „Rundstück“ und in Schwaben ein „Weckle“ oder „Weck(en)“.
  • Frikadelle: Aber nicht nur beim Bäcker können Urlauber bei der Bestellung scheitern: Hochdeutsch nennt sich eine gebratene Hackfleischschnitte zum Beispiel „Frikadelle“ und im Süden Deutschlands „Fleischpflanzerl“ oder „Fleischküchle“. In Berlin servieren Köche eine „Bulette“ und in Sachsen einen „Beefsteak“.
  • Hopfen & Malz: Und selbst beim urdeutschen Nahrungsmittel aus Hopfen, Wasser und Malz scheiden sich die Geister: Am Niederrhein bestellen die Bier-Liebhaber ein „Alt“, in Berlin eine „Molle“, also ein Pils, und in Bayern ein „Helles“ oder gleich eine ganze „Maß“. Unterschiede gibt es auch beim beliebten Erfrischungsgetränk für heiße Sommertage: dem Mix aus Bier und Limonade. Ist es im Süden als „Radler“ auf der Karte zu finden, verlangen die Durstigen im Norden Deutschlands nach einem „Alsterwasser“. In Berlin dagegen nach einem „Potsdamer“, kurz „Pots“.

Auf Wiedersehen in Deutschland

Neigt sich der Urlaub dem Ende zu, kann nur noch ein Fauxpas passieren: die Verabschiedung.

  • Bayern: Im Süden der Republik trällern die Bayern ein „Pfiati“ oder „Servus“.
  • Rheinländer: wohingegen sich die Rheinländer mit einem „Tschö“ verabschieden.
  • Norddeutschland: Die Norddeutschen wünschen sich das klassische „Tschüss“
  • Sachsen: In Sachsen grüßt man sich mit einem „Bis bälde“ zum Abschied.

Zur richtigen Vorbereitung für den nächsten Urlaub in Deutschland gibt es im Dialektatlas der Deutschen Welle für jede Region Dialekt-Hörbeispiele und die wichtigsten Vokabeln im Überblick. Wir wünschen viel Spaß beim Üben!


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2 Kommentare zu “Urlaub in Deutschland: Hilfe für den Dialekt-Dschungel”
  1. Ines Boelinger

    Hallo lieber Robin, vielen Dank für deinen Hinweis. Wir haben uns über den Tipp eines waschechten Sachsen sehr gefreut. In dem Sinne: Mach’s gut und viele Grüße in deine schöne Heimat!

  2. Robin Kopsch

    Ich bin seit 65 Jahren Sachse, wohnte in mehreren Regionen, aber nirgends sagt jemand „bis bälde“. Wir sagen „mach’s gut“ oder tschüss, scherzhaft auch mal tschüssikofski“.