
Urlaubsleckerbissen – gefährliche Lebensmittel
Andere Länder, andere Sitten – und vor allem auch andere kulinarische Spezialitäten. In der Urlaubszeit spielt das Essen eine wichtige Rolle und nur allzu gern begeben wir uns hier auf Erkundungstour. Doch Vorsicht! Einige der ländertypischen Delikatessen sind bei falschem Verzehr sogar gesundheitsschädigend oder tödlich und daher mit größter Vorsicht zu genießen.

Tödlicher Kugelfisch
Eines der Paradebeispiele für den gefährlichen Gaumenschmaus ist Fugu, eine japanische Spezialität aus dem Muskelfleisch des Kugelfischs. Erst nach zweijähriger Ausbildung sind Köche befähigt dem Meerestierchen die hochgiftigen Rogen und Organe, wie Darm und Leber, und zum Teil auch die Haut zu entfernen. Dennoch sterben jährlich fünf Menschen an kontaminiertem Kugelfischfleisch. In Japan heißt es also nicht zu Unrecht: „No risk, no fugu“.


Sardische Spezialität
Ein Geschmackserlebnis der etwas anderen Art ist auch auf der italienischen Insel Sardinien zu finden. Der traditionelle Käse Casu Marzu, was zu Deutsch verdorbener Käse bedeutet, wird während der Reifung mit lebendigen Maden versetzt. Diese arbeiten sich im Käselaib vor und verpassen ihm durch Verdauung eine cremige Konsistenz mit kräftigem Aroma. Wer diese „Delikatesse“ probiert, braucht neben einer gehörigen Portion Überwindung auch eine gute Verdauung, denn die verspeisten Maden können Magen und Darm angreifen.


Nervenkitzel Sannakji
So lebendig wie die Würmer im sardischen Käse sind, sehen auch die Baby-Tintenfische der koreanischen Mahlzeit Sannakji aus. Obwohl sie zerteilt serviert werden, bleiben ihre Nerven aktiv und sorgen für windende Tentakel und saugenden Noppen. Sie schlängeln sich nicht nur um die Essstäbchen, mit denen sie traditionell gegessen werden. Feinschmecker laufen auch Gefahr daran zu ersticken!


Cashewkerne mit Vorsicht genießen
Doch auch scheinbar harmlose Lebensmittel können es in sich haben. So sind etwa rohe Cashewkerne giftig und führen bei Verzehr unter anderem zu Magen-Darm- oder Nierenentzündungen. Erst durch Dämpfen verlieren sie die schädliche Chemikalie Urushiol und werden so genießbar gemacht.


Holunder nur gekocht
Selbst die hierzulande weitverbreiteten Holunderbeeren schmecken zwar als Marmelade oder Gelee vorzüglich, ungekocht können die Früchte jedoch abführend wirken und Übelkeit hervorrufen. Auch Bohnen und Rhabarber enthalten roh gefährliche Giftstoffe und Säuren, die im Extremfall sogar zum Tod führen können. Daher immer vor dem Essen kochen!


Muskatnuss in kleiner Dosis
Auch die scheinbar harmlose Muskatnuss hat es in sich. Allerdings nur, wenn man diese auf einmal verdrückt. Durch die enthaltenen Gifte kann es zu Halluzinationen kommen oder bei einer höheren Dosis sogar sterben. Also lieber vor Kindern und Tieren fern halten! Bei uns heutzutage hauptsächlich als Gewürz eingesetzt, verleiht eine Prise Muskatnuss dem Essen ein intensiveres Aroma. In Asien gilt die Muskatnuss immer noch als eine wichtige Heilpflanze für starke Nerven und gesunde Verdauung. Früher soll die Muskatnuss angeblich so kostbar gewesen sein, dass sogar auch Kriege darum geführt wurden.


Rohes Essen meiden.
Alles was roh ist, ist ein wahres Paradies für Bakterien, denn hier können sie sich am besten vermehren. Studien zufolge zählt Durchfall neben Malaria zu den häufigsten Reisekrankheiten. Während die Beschwerden bei gesunden Menschen eher „nur“ lästig sind und meist nach einigen Tagen wieder abklingen, kann die Erkrankung für Kinder, Säuglinge oder Vorerkrankte schnell gefährlich werden. Auch Lebensmittelvergiftungen wie Salmonelleninfektionen kommen im Urlaub häufig vor.
Die wichtigste Regel für die Urlaubszeit: Fleisch, Fisch und Eier immer frisch gekocht oder gebraten essen – egal, wie kreativ und ungewöhnlich diese in der Landesküche für Sie gezaubert werden
Die häufigsten Reisekrankheiten

[…] manchmal müssen Reisende auf der Suche nach den kuriosen „Leckerbissen“ gar nicht so weit in die Ferne schweifen […]