31.03.2016

Märkte in Bangkok: So verhandelst du richtig!

Sie sind überall in der Stadt zu finden und immer einen Besuch wert: die farbenfrohen Märkte Bangkoks. Hier wird gefeilschtund gehandelt! Wer die Kultur der Thais auch beim Handeln respektiert, wird nicht nur mit einem guten Gefühl, sondern auch mit einem strahlenden Lächeln belohnt. Das weiß auch Michaela Harfst von @transglobalpanparty. Gemeinsam mit ihr zeigen wir, auf was es beim Verhandeln auf den thailändischen Märkten ankommt.

Für Besucher sind diese Märkte ein besonderer Anziehungspunkt. Sei es der berühmte Blumenmarkt (Pak Khlong Talat) in der Nähe der Memorial Bridge oder der Chatuchak Weekend Market im Norden, den viele Einheimische besuchen, um sich mit Kleidung, Gartenmöbeln oder lokalem Kunsthandwerk einzudecken. Auch die Straßenstände entlang der Khao San Road bis zur Soi Rambuttri sind ein beliebter Ort zum Einkaufen – dort findet man hauptsächlich Accessoires und Kleidung für Touristen.

Diese Regeln gelten beim Shoppen in Thailand:

  • In Supermärkten und Shopping Malls wird nicht gefeilscht, nur auf Märkten oder in kleineren Geschäften.
  • Als Buddhisten streben Thais nach Harmonie, deshalb werden Konflikte nie offen ausgetragen. Beim Markteinkauf steht der gegenseitige Respekt zwischen Käufer und Verkäufer an erster Stelle. Du solltest daher freundlich und geduldig verhandeln. Arroganz oder Hektik sind beim Feilschen auf thailändischen Märkten fehl am Platz.
  • Sollte der Preis zu hoch sein, bedankt man sich beim Verkäufer für das Gespräch und zieht weiter zum nächsten Shop. Wenn man Glück hat, ruft einem der Verkäufer hinterher und bietet nochmals einen niedrigeren Preis. Weder Käufer noch Verkäufer dürfen bei der Verhandlung ihr Gesicht verlieren, für beide muss es sich um ein gutes Geschäft handeln. Deshalb ist es wichtig, die Produkte eines Verkäufers nicht als minderwertig zu bezeichnen, das würde seine Ehre verletzen und führt nicht zu einem niedrigeren Endpreis.
  • Extra-Tipp: Mit kleinen Komplimenten und Scherzen beim Einkauf lockerst du die Preisverhandlung und das Gespräch auf.

 So kaufst du günstiger ein:

  • Märkte, bei denen in erster Linie Touristen einkaufen (wie auf der Khao San Road), sind etwas teurer, dafür sprechen die Verkäufer Englisch. Einheimische kaufen eher auf Märkten wie dem Chatuchak Weekend Market oder dem Flower Market ein. Allerdings werden bei Touristen manchmal auch andere Preise genannt.
  • Ein Dolmetscher kann hilfreich sein, wenn die Person offiziell beschäftigt und bezahlt wird. Wenn dir jedoch Einheimische vor Ort „zu Hilfe eilen“ und freiwillig übersetzen, kann es vorkommen, dass sie eher ihren Landsleuten ein gutes Geschäft vermitteln, als dir bei der Preisverhandlung behilflich zu sein.
  • Lerne einige Worte auf Thai! Zumindest die Begrüßung und die Frage nach dem Preis sollten in der Lokalsprache und mit einem Lächeln erfolgen. So zeigst du dich als erfahrener Verhandlungspartner. Auch Floskeln wie „zu teuer“ oder „Gibt es einen Rabatt?“ sind auf Thai leicht zu erlernen.
  • Achte auf die Qualität der Waren! Holzprodukte von Local Markets sind oftmals von niedriger Qualität und leiden unter einem starken Klimawechsel. Schnitzereien und Kunstgegenstände können bei einem Preis von wenigen Euro nicht hochwertig sein, das Gleiche gilt für Schmuck. Diese Produkte besser in einem Geschäft kaufen.
  • Schlendere zuerst über den Markt, bevor du etwas kaufst. Stände am Eingangsbereich können teurer sein als solche mit einem weniger prominenten Standplatz.
  • Extra-Tipp: Wer mehrere Artikel beim gleichen Stand kauft, gibt dem Verkäufer einen größeren Spielraum für Rabatte!

Den richtigen Preis finden: Zu viel oder zu wenig?

  • Als Faustregel gilt: Auf touristischen Märkten werden nicht mehr als 50 Prozent und auf Local Markets nicht mehr als 25 bis 30 Prozent Rabatt für Touristen gegeben. Wenn dir der Verkäufer einen Preis nennt, schlage am besten 40 Prozent niedriger vor und biete ihm im Laufe des Gespräches an, mehrere Artikel zu kaufen.
  • Wer schon mal auf thailändischen Märkten war, kennt die vielen Leidensgeschichten der Verkäufer. So behaupten einige, dass sie viele Kinder zu ernähren haben und dass sie oder ihre Familie schwer krank oder aus Burma nach Thailand geflüchtet sind. Dies mag teilweise stimmen, wird jedoch in der Verhandlung gezielt als Druckmittel eingesetzt.

Extra-Tipp: Reagiere nicht abwertend auf traurige Geschichten, da diese natürlich auch wahr sein können. Wer dagegen mit einem lockeren Scherz über die eigene schwierige Familiensituation kontert, wird wahrscheinlich auch ein Lächeln und einen Rabatt bekommen.


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