16.02.2016

Thailändische Minitempel zu Ehren des Erdgeistes

Egal ob an Kreuzungen oder besonders gefährlichen Kurven, auf Flachdächern oder Balkonen – bei einem Besuch in Thailand begegnen einem die kleinen „Geisterhäuschen“ immer und überall. An den Straßen sollen die Miniaturbauten jene bösen Geister besänftigen, die für die Unfälle verantwortlich sind.

Opfergaben fürs Familienglück.

Auch beim Bau eines neuen Gebäudes spielen die sogenannten Opferhäuschen eine bedeutende Rolle, denn mit dem Legen des Grundsteins wird der unter der Erde wohnende Geist („phra phum“) vertrieben. Dieser Erdgeist hat die Macht über das Wohlergehen der Bewohner des Hauses zu bestimmen. Um daher die Harmonie im Haus zu wahren und um den Zorn des Geistes zu zügeln, wird ein kleines Häuschen errichtet, vor das täglich Opfergaben, in Form von Blumenkränzen, Räucherstäbchen, Lebensmittel oder auch Alkohol und Tabakwaren, gelegt werden.

Gewusst wo! Entscheidend ist der Standort.

Der Standort des Geisterhäuschen muss eigens von einem Geisterbeschwörer nach astrologischen Berechnungen bestimmt werden. So darf es beispielsweise nie im Schatten des bewohnten Hauses oder gegenüber des Hauseingangs errichtet werden. Die Häuschen ähneln in ihrer Bauweise traditionell thailändischen Bauten oder buddhistisches Tempeln in Miniaturform. Meist sind sie aus Holz gefertigt und bunt bemalt – bei gut situierten Thais gibt es häufig auch vergoldete Schnitzereien zu bestaunen.

Geisterglaube als Widerspruch zur Buddha-Lehre.

Legenden, mystische Einflüsse und der Geisterglaube stehen oftmals in einem scheinbaren Gegensatz zum klassischen Buddhismus und der tiefen Religiosität der Bevölkerung. Doch diese Mystik aus der vorbuddhistischen Zeit, gehört genauso zu Thailand wie weiße Sandstrände und grüne Regenwälder.


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