08.06.2017

Arbeiten und günstig reisen – auf die Farm mit Wwoofing

Tausche Arbeit gegen Kost und Logis! Wer ferne Länder entdecken möchte aber leider nicht das nötige Kleingeld dafür hat, erfüllt sich vielleicht mit Wwoofing seinen Reise-Traum. Wwoofing? Das steht für „World-Wide Opportunities on Organic Farms“ und bringt Reisende, die sich in Farmarbeit ausprobieren möchten, mit Einheimischen zusammen. Freiwilligenarbeit mal anders – darum geht es beim Reiseerlebnis Wwoofing!

Wie läuft Wwoofing ab?

Wwoofer sind freiwillige Helfer, die bei ihren Gastgebern mitarbeiten und dafür eine Unterkunft und Essen gestellt bekommen. Es gibt keine festen Regeln, wie viel gearbeitet wird und hängt individuell vom Hof ab.

So kann man auch nur wenige Tage mitarbeiten oder mehrere Wochen, wenn man z.B. bei einem größeren Projekt mithelfen möchte. Normalerweise ist ein Arbeitstag fünf bis sechs Stunden lang, so dass anschließend noch genug freie Zeit zur Verfügung ist. Auch freie Tage kannst du beim Wwoofing mit deinem Gastgeber vereinbaren.

Doch Achtung: Die Arbeitstage können sehr früh beginnen – so geht schließlich echte Landarbeit!

Welche Aufgaben muss man beim Wwoofing übernehmen?

Kommt darauf an! Je nach Hof, Größe, Jahreszeit oder auch Dauer des Aufenthaltes können unterschiedliche Arbeiten anfallen. Bei der Ernte helfen, Tiere versorgen, Brot backen, Schafe schären, Kochen oder auch Sachen reparieren, im Büro oder im Hofladen arbeiten –  alles ist möglich. Wieso nicht einfach neue Dinge ausprobieren und vielleicht verborgene Talente entdecken?

Für wen ist Wwoofing geeignet?

Für alle, die das besondere Reiseerlebnis suchen oder schon immer einmal auf einem Bauernhof, Weingut oder einer Farm arbeiten wollten. Und dafür ist es nie zu spät! So spielt das Alter, sobald man volljährig ist, in der Regel keine Rolle.

Selbst mit Kindern kann man wwoofen. Gerade bei Bauernhöfen, die von Familien betrieben werden, freut man sich oft über neue Spielkameraden. Hunde sind teilweise auch erlaubt.

Am besten klärst du die Möglichkeiten im Vorfeld mit den Wunsch-Farmen ab. Auch können manche Arbeiten körperlich ungewohnt und daher anstrengend sein, daher solltest du körperlich fit sein. Sprachkenntnisse sind von Vorteil, damit es nicht zu Missverständnissen kommt und du dich auch gut ins Familienleben integrieren kannst. Vorkenntnisse für die Arbeiten sind meist nicht notwendig, die wichtigsten Handgriffe werden einem zu Beginn gezeigt.

Wie wird man zum Wwoofer?

  • Suche dir dein Wunsch-Programm aus und registriere dich bei der lokalen Organisation des Landes. Mitgliedschaften dauern normalerweise ein Jahr und kosten einen kleinen Betrag. Möchtest du in mehreren Ländern wwoofen, musst du dich für jedes Land neu registrieren.
  • Nach der Registrierung bekommst du den Zugriff auf die Gastgeberliste und kannst dir eine Farm aussuchen. Am besten kontaktierst du die Wunschfarmen per Mail oder telefonisch, um die Gastgeber vorab kennenzulernen.

Braucht man beim Wwoofing ein Arbeitsvisum?

Die Regelungen unterscheiden sich von Land zu Land. In manchen Ländern brauchst du für Wwoofing ein spezielles Arbeitsvisum, in anderen reicht ein normales Touristenvisum aus. Im Vorfeld solltest du dich bei den jeweiligen Botschaften oder auch bei den Gastgebern informieren. Je nach Land kann es auch eine Alters-Obergrenze für das passende Visum geben.

Welche Versicherung fürs Wwoofing?

Auf eine Auslandkranken-Versicherung solltest du auf keinen Fall verzichten. Die meisten Behandlungen im Ausland musst du sonst selbst bezahlen. Und das kann schnell teuer werden – vor allem in den USA, Kanada oder Australien.

Am teuersten ist jedoch ein Rücktransport nach Hause, der im Notfall gleich einen fünfstelligen Betrag kosten kann. Überprüfe im Kleingedruckten, ob der medizinisch sinnvolle Rücktransport sowie die Behandlungskosten in voller Höhe übernommen werden. Vor allem beim Krankenschutz, der bei Kreditkarten inkludiert ist, gibt es oft spezielle Bedingungen. Die häufigsten Ausschlüsse bei Kreditkarten-Versicherungen.

Bei einigen Wwoofing-Programmen ist mit der Mitgliedschaft eine Unfall- und Haftpflichtversicherung integriert. Da das aber nicht für alle gilt, sollte man hier nochmals genau die Mitgliedsbedingungen prüfen. In manchen Ländern ist eine entsprechende Versicherung vorgeschrieben, um überhaupt Gastgeber werden zu können. Im Zweifelsfall bietet sich auch hier der Abschluss einer Zusatzversicherung an.


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2 Kommentare zu “Arbeiten und günstig reisen – auf die Farm mit Wwoofing”
  1. Simona Keller

    Hallo Herr Hildebrandt,

    die Auslandskranken-Versicherung für Studenten und Au-Pairs gilt für junge Reisende bis einschließlich 35 Jahre (bei einem Aufenthalt bis max. 24 Monate). Sie gilt auch für Work & Travel-Reisen wie Wwoofing, sofern bei Ihrem Aufenthalt das Arbeiten und Reisen zu gleichen Teilen kombiniert sind. Wichtig ist außerdem, dass Sie Ihren gewöhnlichen Aufenthalt in Deutschland oder einem anderen Land der EU/des EWR haben.
    Bei Fragen ist unser ServiceCenter gerne für Sie da und berät Sie bei der Auswahl des richtigen Reiseschutzes – unter der Telefonnummer 49 (0) 89 4166-1102 (Mo bis Fr von 7 – 21 Uhr und Sa von 9 – 16 Uhr) oder per E-Mail unter contact@erv.de

  2. Hildebrandt

    Kann für das WWOOFING die ERV „Auslandskranken-Versicherung für Studenten und Au-Pairs“ genutzt werden ? Geht aus den Bedingungen leider nicht klar hervor.