14.12.2015

Kleiderknigge – die richtige Kleidung auf Reisen

Planen Sie vielleicht eine Studienreise in den Iran, eine Wüstensafari im Oman, eine Kreuzfahrt oder den Besuch von Taj Mahal? Als nächstes fragen Sie sich bestimmt, was soll ich denn dort anziehen, damit ich mich wohlfühle und die Menschen in diesen Kulturen und mit ihren Religionen respektiere. In allen Ländern liebt man gute, angemessene und stilvolle Kleidung. Die Art, wie teilweise Touristen unterwegs sind, gilt als äußerst unschicklich und ärmlich. Kurze Hosen und ärmellose Shirts, kurze Röcke, Spagetthi-Träger und tiefe Ausschnitte sind oft nur an Stränden akzeptiert. Wir möchten Ihnen mit unserem Kleiderknigge gern eine Orientierung geben.

Unterwegs in Islamischen Länder

Ein tolles Erlebnis ist eine Reise in den Iran, Oman, nach Jordanien oder in die Vereinigten Emirate. Für westliche Reisende gilt generell, Arme und Beine mit langen Hosen und langärmligen weiten Blusen zu bedecken, Körperformen dürfen nicht zu sehen sein. Männer sollten auf Shorts verzichten. Im Iran müssen Frauen auch die Haare mit einem Tuch bedecken. In Jordanien oder den Emiraten ist die Kleidungsordnung für westliche Reisende nicht so streng, Schultern und Knie sollten bedeckt sein. In Saudi Arabien müssen weibliche Touristen auch eine Abaya tragen.

Arabische Frauen verwenden keine enganliegende Kleidung und bedecken in der Öffentlichkeit alle Körperteile mit einer Abaya außer Hände, Füße und Gesicht. Gesichtsverhüllungen (Niqab, Burka) sind selten und werden nur in arabischen und afghanischen Gemeinden getragen. Arabische Männer tragen den Thawb, ein weites, knöchellanges Gewand aus feiner, weißer Baumwolle. Die typische Kopfbedeckung (guthra) ist ein weiß oder rotweiß kariertes Tuch, das durch den Agal, einen schwarzen „Strick“, der ursprünglich ein Seil für Kamele war, gehalten wird. Araber missbilligen Kleidung, die die Schultern, Arme und Beine freigibt und Frauen, die sich provokativ kleiden werden im schlimmsten Fall als Prostituierte betrachtet. Zu Hause, in Abwesenheit von Freunden und Verwandten, übernehmen viele arabische Frauen, besonders die jüngeren, jedoch den westlichen Kleidungsstil.
Die Einhaltung dieser Vorschriften unterliegen allerdings sehr starken Schwankungen. So rutschen die Kopftücher modebewusster junger Iranerinnen in den Nacken und die “Mäntel” sind hüftlang und betonen die Körperformen, eine Opposition gegen die herrschenden Mullahs. Auch in Jordanien ist die Kleidung der Frauen schon sehr feminin.
Die Erfahrung zeigt, dass es einfacher ist, mit den Menschen in den Souks, Wochenmärkten und Altstädten Kontakt aufzunehmen, wenn man sich den Bekleidungssitten anpasst, gerade auch in Regionen, in denen die Menschen eher traditionell leben und wenig Kontakt zu AusländerInnen haben.

Richtige Kleidung in Gotteshäusern

  • Kirchen
    Generell gilt es in Gotteshäusern Schultern und Knie zu bedeckten. Die Herren sollten als Geste der Hochachtung und des Respektes die Kopfbedeckung absetzen. Genau umgekehrt ist es bei Frauen, bei ihnen gilt es als Zeichen der Ehrerbietung, den Kopf zu bedecken, vor allem in orthodoxen und teilweise katholischen Kirchen. Und schauen Sie mal die TV-Gottesdienste mit dem englischen Königshaus: Sie werden dort kaum eine Frau finden, die nicht das Haupt bedeckt. Dennoch hat sich ein Wandel vollzogen und im mitteleuropäischen Raum können Frauen auch ohne Kopfbedeckung die Kirche betreten.
  • Moschee
    Haben Sie vor die Blaue Moschee in Istanbul zu besuchen? In der Gebetsstätte der Muslime gilt es für Frauen sich lang anzuziehen, d.h. Arme und Beine müssen bedeckt sein sowie der Kopf. Auch Herren müssen sich respektvoll kleiden und dürfen nicht im Strandoutfit erscheinen. Am Eingang werden die Schuhe ausgezogen. Die meisten Moscheen sind mit Teppichen bedeckt. Da Muslime direkt auf dem Boden beten, achtet man auf die Reinheit und Sauberkeit.
  • Tempel
    Wenn Sie in Asien hinduistische oder buddhistische Tempel besuchen, sollten Sie auch hier Arme und Beine bedecken. Vor den meisten Tempeln werden die Schuhe ausgezogen und in seltenen Situationen wäscht man sich vorher noch die Füsse. Bei Tempelfesten wird je nach Tradition unter Umständen auch eine Kopfbedeckung bei Männern gewünscht. Ein Tipp, gerade bei Reisen in Asien empfielt es sich immer ein, zwei Tücher dabei zu haben, um somit auch bei großer Hitze Tempel besuchen zu dürfen.

Kleiderknigge für die Schiffsreise

Generell gilt: Zum Abendessen tragen Herren lange Hosen und in gehobenen Restaurants ein Jacket. Große Anlässe bieten die Gelegenheit, sich einmal von seiner glanzvollen Seite zu zeigen. Auf Galaveranstaltungen, zum Kapitänsempfang und dem anschließenden Dinner, zum traditionellen Abschiedsabend oder zum Ball: Die Herren tragen Smoking oder einen dunklen Anzug, die Damen Abendgarderobe. In den Räumlichkeiten des Schiffes ist das Tragen von Bade- und Sportkleidung nicht gestattet. Für die Landausflüge wird bequeme Freizeitkleidung empfohlen.

Baden am Strand

Bitte beachten Sie, dass es in den meisten Ländern am Strand nicht erwünscht ist, zu viel Haut zu zeigen oder sich gar „oben ohne“ zu sonnen. FKK-Freunde sollten nur ausgewiesene FKK-Strände aufsuchen. In Amerika wird es außerdem nicht gern gesehen, wenn man sich am Strand statt in Umkleidekabinen umzieht. Kleine Kinder sollten zumindest eine Badehose tragen. Badebekleidung sollte man außerhalb des Wassers nur an zu den Hotels gehörenden Stränden oder im Poolbereich tragen. Traditionell gibt es in islamischen Ländern teilweise getrennte Strandabschnitte. Frauen und Mädchen gehen dort mit ihren Gewändern ins Wasser. Touristen können in Badebekleidung am Strand sein.


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