29.09.2016

Tipps für den Ayurveda-Urlaub

Ayurveda-Reisen, Ayurveda-Kuren, Ayurveda-Essen – die indische Heilkunst gewinnt immer mehr Anhänger. Doch hinter Ayurveda steht mehr als Wellness-Massagen und gesundes Essen. Es ist ein ganzheitliches Heilsystem mit eigenen Medikamenten. Doch was genau ist unter Ayurveda zu verstehen? Auf welche Merkmale sollte man bei Anbietern von Ayurveda-Kuren achten? Und welche Reiseziele sind für wen geeignet?

Was versteht man unter dem Begriff Ayurveda?

Ayurveda ist in den letzten Jahren in westlichen Ländern zunehmend in Mode gekommen. In Indien, Nepal und Sri Lanka wird das Diagnose- und Therapiesystem bereits seit über 2.000 Jahren angewandt und gilt als das älteste ganzheitliche Heilsystem der Menschheit. Der Begriff stammt aus dem Sanskrit, einer alt-indischen Sprache. Er setzt sich aus den Wörtern „ayus“ für Leben und „veda“ für Wissen zusammen und bedeutet somit wörtlich „das Wissen vom Leben“. Neben der Gesundheitspflege und Behandlung von Krankheiten liegt der Schwerpunkt auf einer Verbesserung des Lebensstils. Ayurveda berücksichtigt dabei zahlreiche Wechselwirkungen zwischen Körper, Seele und Umwelt. Am Anfang einer Behandlung steht daher immer die Untersuchung der körperlichen und geistigen Verfassung. Danach richten sich dann die Therapien. Sie umfassen bei Ayurveda-Reisen in der Regel ayurvedische Verpflegung, ayurvedische Anwendungen und Heilmittel sowie ärztliche Betreuung und Yoga. Unter anderem lassen sich verschiedene Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes, stressbedingte Symptome wie Burn-out oder Erkrankungen des Bewegungsapparates, wie Osteoporose, behandeln.

Ayurveda-Angebote gibt es weltweit. Welche Reiseziele eignen sich für wen?

In jedem Fall ist es wichtig, sich vorher zu überlegen, welche Ansprüche der Aufenthalt erfüllen soll und dementsprechend die Einrichtung auszusuchen. Für eine Ayurveda-Therapie in Europa sprechen kürzere Anreisezeiten, aber auch eine möglicherweise bessere Verständigung zwischen Arzt/Therapeut und Patient. Doch aufgepasst: In Deutschland ist der Begriff „Ayurveda“ nicht geschützt. Es empfiehlt sich, zunächst einen Arzt aufzusuchen, der eine ayurvedische Zusatzausbildung hat. Er kann geeignete Ayurveda-Einrichtungen empfehlen. Auch die Deutsche Gesellschaft für Ayurveda gibt auf ihrer Website eine Übersicht über Kliniken und Ärzte in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Eine besonders authentische Ayurveda-Therapie bietet sicherlich eines der Ursprungsländer wie Indien oder Sri Lanka. Dann sollte man allerdings die langen Flugzeiten und den extremen Klimawechsel nicht scheuen. Ayurveda ist in Indien und angrenzenden Staaten, wie zum Beispiel Sri Lanka, staatlich anerkannt und steht dort auf gleicher Ebene mit der westlichen Medizin. Der indische Bundesstaat Kerala gilt als „Ursprungsland“ des Ayurveda. Kuren können Reisende aber überall in Indien buchen, auch an klassischen Urlaubsorten wie zum Beispiel Goa. Es gibt Kliniken, die für westliche Gäste eher auf Regeneration und Wellness ausgerichtet sind und Urlaubsfeeling bieten. Andere Kliniken sind Krankenhäuser, in denen es ausschließlich um Heilung geht. Darüber hinaus kombinieren manche Kliniken Regeneration, Wellness und Heilung.

Young woman having oil Ayurveda spa treatment.

Auf welche Qualitätsmerkmale sollte man bei Ayurveda-Reisen achten?

Eine Ayurveda-Kur sollte traditionell und authentisch sein, also auf den klassischen, überlieferten Lehren basieren und mindestens zwei, besser drei Wochen dauern. Wichtig ist außerdem, dass ein hochqualifiziertes Ärzteteam mit guter Ausbildung und Erfahrung die Gäste vor Ort betreut. Ausgehend von der Erhebung der Krankenvorgeschichte und Diagnose sollten Ärzte und Therapeuten flexibel auf die individuellen Bedürfnisse des Patienten eingehen. Wichtig ist auch, bereits im Vorfeld einen guten Kontakt zum Ayurveda-Arzt aufzubauen. Das kann entweder über den Reiseveranstalter oder direkt über die Klinik beziehungsweise die Klinik erfolgen. Gäste erkennen eine gute Einrichtung auch daran, dass die Mahlzeiten aus lokalen, frischen Lebensmitteln zubereitet sind, die auf die jeweilige Therapie zugeschnitten sind. Die Ayurveda-Kur wird durch qualifizierte Yoga-Lehrer mit Meditation und Yoga begleitet. Das Resort sollte in einer ruhigen, landschaftlich schönen Umgebung liegen, damit sich Urlauber ganzheitlich erholen können. Ein weiteres Qualitätsmerkmal einer guten Einrichtung ist, dass die ayurvedischen Heilmittel frei von Schadstoffen und sorgfältig nach den traditionellen Verfahren hergestellt sind. Derzeit warnt das Auswärtige Amt vor Arsen- und Schwermetallvergiftungen durch ayurvedische Medikamente in Sri Lanka und rät dazu, Ayurveda-Behandlungen nur in Einrichtungen zu genießen, die bei der Sri Lanka Tourism Development Authority (SLTDA) registriert sind. Auch außerhalb von Sri Lanka gilt: Am besten fragen Urlauber vor der Auswahl einer Einrichtung dort ganz gezielt nach Qualitätsmerkmalen wie Auszeichnungen und Unternehmenshistorie. Auch der Verband Europäischer Ayurveda-Mediziner und -Therapeuten e.V. bietet Informationen zu registrierten und geprüften Einrichtungen, zum Beispiel in Indien. Bei Ayurveda-Produkten vermitteln verschiedene Qualitätssiegel, wie etwa GMP (Good Manufacturing Practice) oder eine Bio-Zertifizierung eine gewisse Sicherheit der Produktqualität. Verbraucher sollten sich Produkte ausschließlich von qualifizierten Ayurveda-Praktizierenden empfehlen lassen.
Und für den Fall der Fälle sollte man auch daran denken, seine Ayurveda-Reise mit dem passenden Reiseschutz abzusichern.


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